2007 1

Künstler der Chokwe-Region
Figur des Fürsten Chibinda Ilunga

19. Jh., Holz, 49,3 × 12,9 × 13,2 cm
Museum Rietberg Zürich, 2007.1
Geschenk durch Vermittlung der Novartis

Hans Himmelheber
Kauernde Maskengestalt pwo
Vermutl. nördliche Suku-Region, 1938/39, SW-Negativ
Museum Rietberg Zürich, FHH 172-7

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Künstler der Chokwe-Region
Weibliche Maske, pwo
Vor 1939, Holz, Farbpigmente, Pflanzenfasern, Eisen, Kupferlegierung, 34 × 19 × 21 cm
Museum Rietberg Zürich, 2019.423
Ankauf mit Mitteln des Rietberg-Kreises
Erworben von Hans Himmelheber

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Hans Himmelheber
Maskengestalt pwo
Vermutl. nördliche Suku-Region, 1938/39, SW-Negativ
Museum Rietberg Zürich, FHH 173-15

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Hans Himmelheber
Maskengestalt pwo
Vermutl. nördliche Suku-Region, 1938/39, SW-Negativ
Museum Rietberg Zürich, FHH 173-35

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Künstler der Chokwe-Region
Maske mit Perücke
Vor 1939, Holz, Pflanzenfasern, 29 × 24 × 12 cm
Museum Rietberg Zürich, HH 16
Geschenk Barbara und Eberhard Fischer
Erworben von Hans Himmelheber

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Künstler der Chokwe-Region
Maske chihongo
Vor 1939, Holz, Pflanzenfasern, Harz, Federn, Farbpigmente, 58 × 58 × 34 cm
Museum Rietberg Zürich, EFA 29
Geschenk Barbara und Eberhard Fischer
Erworben von Hans Himmelheber

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Hans Himmelheber
Zwei Wächtermasken chihongo am Eingang des mukanda-Lagers
Vermutl. nördliche Suku-Region, 1938/39, SW-Negativ
Museum Rietberg Zürich, FHH 174-2

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Hans Himmelheber
Wächtermaske chihongo
Lele-Region, 6.1.1939, SW-Negativ
Museum Rietberg Zürich, FHH 178-36

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Hans Himmelheber
Tanz der Wächtermaske chihongo
Lele-Region, 6.1.1939, SW-Negative
Museum Rietberg Zürich,
FHH 179-13

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Hans Himmelheber
Tanz der Wächtermaske chihongo
Lele-Region, 6.1.1939, SW-Negative
Museum Rietberg Zürich,
FHH 179-14

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Hans Himmelheber
Tanz der Wächtermaske chihongo
Lele-Region, 6.1.1939, SW-Negative
Museum Rietberg Zürich, FHH 179-15

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Hans Himmelheber
Tanz der Wächtermaske chihongo

Lele-Region, 6.1.1939, SW-Negative
Museum Rietberg Zürich, FHH 179-16

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Hans Himmelheber
Tanz der Wächtermaske chihongo

Lele-Region, 6.1.1939, SW-Negative
Museum Rietberg Zürich, FHH 179-17

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Hans Himmelheber
Tanz der Wächtermaske chihongo
Lele-Region, 6.1.1939, SW-Negative
Museum Rietberg Zürich, FHH 179-18

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Hans Himmelheber
Tanz der Wächtermaske chihongo

Lele-Region, 6.1.1939, SW-Negative
Museum Rietberg Zürich, FHH 179-19

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Hans Himmelheber
Tanz der Wächtermaske chihongo

Lele-Region, 6.1.1939, SW-Negative
Museum Rietberg Zürich, FHH 179-20

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Künstler der Chokwe-Region
Maske chihongo
Vor 1939, Holz, Pflanzenfasern, Harz, Farbpigmente, 55 × 42 × 33 cm
Museum Rietberg Zürich, EFA 5
Geschenk Barbara und Eberhard Fischer
Erworben von Hans Himmelheber

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Die Schöne und das Biest: Masken der Chokwe

Nanina Guyer
17.03.2023

Mit der Kolonialisierung verschwand die Tradition der Chokwe, wohlhabende Männer im Stil des Kulturhelden Chibinda Ilunga als hölzerne Figuren zu verewigen. Stattdessen konzentrierten sich die Künstler auf die Produktion von Masken. Wir kennen zwei unterschiedliche Maskentypen: Tanzmasken, deren Gesichts­stücke in einem naturalistischen Stil aus Holz geschnitzt sind, sowie die aus Harz geformten Wächtermasken der mukanda-­Lager.

Hans Himmelheber traf während seiner Reise immer wieder auf diese verschiedenen Maskengestalten der Chokwe, fotografierte ihre Auftritte, erwarb Masken und befragte deren Erschaffer. Er notierte dabei auch deren Namen: Maliboka aus Kambaganungu, Allone aus Sakuhindika, Mamukepe.1 In diesen Interviews macht Himmelheber eine für die Kunstgeschichte bedeutende Entdeckung. Bei den pwo-Tanzmasken, die mit ihren anmutigen Gesichtszügen, den Tätowierungen und der Frisur die ideale Frau verkörperten, handelt es sich um eine Art Halbporträt, weil die Proportionen einem realen Frauengesicht nachempfunden sind. Ein Künstler erzählte Himmelheber, wie er sich diese Masse erschlich, ohne dass die Frau etwas davon mitbekam. Er gehe, so der Künstler, zu einem hübschen Mädchen und sage: «Oh, dein Gesicht ist viel länger als das meine.» Diese protestiere dann, man messe mit einem Zweigchen nach, und so habe er schon sein erstes Mass. Es folge der Abstand zwischen den Augen, zwischen Nase und Mund usw. «Wenn ich so schon meine Frau, meine Verlobte und meine Freundin porträtiert habe», sagte einer der von Himmelheber befragten Künstler, «so kann ich auch mal die Frau eines andern zum Vorbild nehmen. Ich bitte dann ihren Mann, mir die Masse zu beschaffen.»2

Pwo, die ideale Frau, wird von einem Mann getanzt. Dazu trägt er ein gewobenes Ganzkörperkleid und einen künstlichen Busen. Einmal hat Himmelheber sogar einen Tänzer gesehen, der «à la mode de la mission» seine Holzbrüste keusch mit einem Chiffon-Tüchlein verhüllt hatte.3 Solche Tanzmasken können auch Männer darstellen und sind dann in der Regel eckiger geschnitzt. Himmelheber erwarb eine von ihnen, auf der merkwürdigerweise aber eine sorgfältig gearbeitete Frauenperücke befestigt ist.

Der zweite Maskentyp der Chokwe, chihongo, wurde in den mukanda-Lagern aus geschwärzter Harzmasse und Pflanzenfasern hergestellt. Auf dem modellierten Gesicht sitzt ein geflochtener Kopfkorb, der mit Storchenfedern geschmückt ist. Sie waren die Wächtermasken der mukanda-Lager. Die Maskengestalten machten mit ihren hoch aufragenden Gesichtsmasken auch aus der Entfernung Eindruck. Eine ihrer Aufgaben war es, die Frauen mit ihrer furchteinflössenden Erscheinung abzuschrecken, weil die frisch beschnittenen Knaben keine Frauen sehen durften. Für den Auftritt wurde die Federfrisur dieser Maske mit einem Tuch geschmückt. Im Dorf von König Pero wohnte Himmelheber der Performance einer chihongo-­Maske bei und hielt die grosse Lebendigkeit ihres Tanzes in beeindruckenden Fotografien fest [Abb. 379]. Nach dem Auftritt konnte er die Maske erwerben. Trotz den heute verblichenen Farben und des fehlenden Kostüms vermittelt sie immer noch einen Eindruck ihrer ursprünglichen Wirkung.

Quelle:
Guyer, Nanina: Die Schöne und das Biest: Masken der Chokwe. in Nanina Guyer und Michaela Oberhofer (Hg.): Fiktion Kongo. Kunstwelten zwischen Geschichte und Gegenwart. Zürich: Museum Rietberg / Scheidegger & Spiess, 2019

Download: Katalog Fiktion Kongo (PDF)

1

Himmelheber, 1939b.

2

Himmelheber, 1960, S. 340–341.

3

Fischer und Mayer-Himmelheber, 1993, S. 150.

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