Genähte Kalebasse

X 2018 1107a 1 2709
  • Datierung
    Vor 1976
  • Inventarnummer
    2018.1107a
  • Geografische Referenz
    Côte d'Ivoire Senufo
  • Material
    Kalebasse
  • Objekttyp
    Gerät / Zubehör / Kleinobjekt
  • Archivbereich
    Objekte
  • Masse
    Gesamtmass: 10 x 18,5 x 19 cm
  • Provenienzen
    Gesammelt in situ von Hans Himmelheber
    bis 2018: Eberhard Fischer
  • Creditline
    Geschenk Eberhard und Barbara Fischer
  • Schlagworte
    calabash

In der materiellen Kultur Afrikas haben Praktiken der Instandsetzung und Wiederherstellung von Dingen einen hohen Stellenwert. Hans Himmelheber widmete sich diesem wenig beachteten Thema in einem kurzen Artikel über «Kalebassen nähen». Kalebassen sind ausgehöhlte und getrocknete Flaschenkürbisse, die noch heute weit verbreitet sind, um daraus zu essen und zu trinken, um Wasser damit zu schöpfen oder Nahrung darin aufzubewahren. Durch den täglichen Gebrauch kann eine Kalebasse zerspringen oder zerbrechen, wie das auch bei diesem Exemplar der Fall war. In der Senufo-Region waren die Frauen der Schmiede auf das Flicken von Rissen und Sprüngen von Kalebassen spezialisiert und wurden Tja-tol-we (Kalebasse-flicken-Frau) genannt. Mit einem gedrehten Eisenstab bohrte die Frau Löcher auf beiden Seiten des Risses. Danach wurde der Riss auf der Ober- und Unterseite mit Pflanzenfasern abgedichtet, und die Stelle mit einem zähen, aber biegsamen Faden aus dem Blattstiel der Kokospalme zusammengenäht.
In the material culture of Africa, practices of repairing and restoring things have a high value. Hans Himmelheber addressed this little-noticed topic in a short article on “sewing calabashes”. Calabashes are hollowed out and dried bottle gourds that are still widely used today to eat and drink from, to draw water with, or to store food in. Daily use can cause a calabash to crack or break, as was the case with this specimen. In the Senufo region, blacksmith women specialized in patching cracks and fissures in calabashes and were called Tja-tol-we (calabash patching woman). Using a twisted iron rod, the woman drilled holes on both sides of the crack. Then the crack was sealed on the top and bottom with plant fibers, and the area was sewn together with a tough but pliable thread made from the leaf stalk of the coconut palm.

Literatur

- Kalebassen "nähen", Autor/in: Hans Himmelheber, ohne Jahr

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