Bemaltes Textil mit Maskengestalten des Poro-Bundes

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Urheber/in des Werks
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Datierung1970
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Inventarnummer2017.668
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Geografische Referenz
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MaterialStoff, Farbe
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Objekttyp
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Archivbereich
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MasseGesamtmass: 129 x 182 x 0,5 cm
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Provenienzen1970–2003: Hans Himmelheber (1908–2003), Sammler*in, Côte d'Ivoire
2003: Dr. Eberhard und Barbara Fischer, Sammler/in
1970: Samogo Silue, Urheber*in, in Korhogo
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2017: Museum Rietberg, Begünstigte*r -
CreditlineGeschenk Eberhard und Barbara Fischer
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Schlagworte
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Digital Assets











Im Jahr 1970 entdeckte Hans Himmelheber die moderne Stoffmalerei als Forschungsthema. Damals entstanden erste Studien zur bis dahin kaum beachteten und als «Airport-Art» abgetanen künstlerischen Produktion für den westlichen Markt. Himmelheber zeigte, dass auf den neuen Tüchern Maskengestalten abgebildet sind, die zum Poro-Geheimbund gehörten und – weil geheim – bis dahin weder in der Literatur noch aus Museen bekannt waren. In der Senufo-Region hatte sich die moderne Malerei aus älteren Praktiken entwickelt, Kostüme von Maskengestalten oder Jagdhemden mit geometrischen Motiven zu bemalen. Während die figürlichen Motive eine Innovation waren, blieb die Technik dieselbe. Die aus Schlamm und pflanzlichen Gerbstoffen gewonnene Farbe wurde mit der stumpfen Scheide eines Messers aufgetragen. Hans Himmelheber dokumentierte 1970 das Bemalen der Textilien und erwarb das grosse Tuch nach dessen Fertigstellung von Samogo Silue. Detailliert liess er sich die einzelnen Motive von dem Maler erklären.
In 1970, Hans Himmelheber discovered modern fabric painting as a subject for his research. The first studies he wrote at the time concerned art produced for the Western market that had previously been little regarded and dismissed as “airport art.” In an article in the scholarly journal Tribus (1974), Himmelheber argued that painted cloths from the Senufo region depicted masked figures that belonged to the Poro secret society and that had not been known in the literature or in museums previous.
En 1970, Hans Himmelheber découvrit un nouveau champ d’étude : la peinture textile moderne. C’est à cette époque que furent publiées les premières études sur la production artistique destinée au marché international, jusqu’alors négligée et dénigrée en sa qualité d’«art d’aéroport». Dans un article publié dans la revue spécialisée Tribus (1974), Himmelheber expliquait que les étoffes peintes du pays sénoufo présentaient des personnages masqués appartenant à la société secrète du Poro. Ceux-ci étaient encore absents des ouvrages spécialisés comme des musées.
Literatur